Besichtigung Baustelle Herrentunnel
Am 16. August 2003 besuchten 23 Kameradinnen und Kameraden der Wehr die Baustelle am Herrentunnel und die im Bau
befindlichen Tunnelröhren namens "Jutta1" und "Jutta2".
Nach einer kurzen Unterweisung über den Bau, die eingesetzte Technik (Bohrkörper) sowie Sicherheitsbestimmungen
ging es zur "Tübbinghalle".
Dort wurde der Feuerwehrcontainer besichtigt, indem die anrückenden Einsatzkräfte (während der Bauphase die BF mit den
FF Dummersdorf und Kücknitz, nach der Bauphase für die Einfahrt Siems die BF mit den FF Dummersdorf und Kücknitz und für
die Einfahrt Herreninsel/Mautstation die BF mit den FF Israelsdorf und Schlutup.) unter anderem Langzeitatemschutzgeräte
und Messgeräte finden.
Dann ging es am Rettungskorb vorbei, eine Baugerüstleiter hinunter in den Startschacht zu den beiden
Tunnelröhren.
Über einen befestigten Tunnelweg führte unser Weg an Hydranten und Feuerwehrschränken hinab mit
6 % Gefälle zu dem Tunnelbohrer in ungefähr 300 Meter Entfernung im Tunnel.
Dort konnten wir Miterleben wie drei
gebogene Stahlbetonsegmente, je mit einem Gewicht von 9 Tonnen, durch den Baukörper spielend als Tunnelwand verbetoniert
wurden.
Nach dieser beeindruckenden Präsentation ging es nun wieder mit 6 % Steigung den schmalen Steg entlang zum
Startschacht. Dort verschaffte man sich dann noch einen kurzen Einblick in die bereits fertiggesetzte 1 Tunnelröhre, bevor
man dann die Baustelle wieder verließ.
Info zum Bauwerk:
Der Herrentunnel besteht aus zwei Tunnelröhren mit einer Tunnelstrecke von 780 Metern.
Der Außendurchmesser beträgt je Röhre 11,30 Meter.
Die Röhren werden durch vorgefertigte Stahlbetonsegmente zusammengesetzt. Jeweils 6 gebogene Segmente und ein
Abschlusssegment mit einer Wandstärke von 45 cm bilden ein fertiges Kreismodul und werden Tübbings genannt.
Nach Fertigstellung der Tunnelröhre wird der untere Bereich mit Boden aufgefüllt und nach verlegen der
Versorgungs- und Energieleitungen mit der Fahrbahn und einem seitlichen Gehweg betoniert.
Jede Tunnelröhre verfügt über zwei Fahrbahnen in eine Richtung. Die Fahrzeuge werden eine Mautgebühr zahlen. Für
Fußgänger und Fahradfahrer wird es einen Ringverkehr mit einem Bus geben.
Lt. ADAC gehört der Herrentunnel bereits jetzt zu den beiden sichersten Tunnel Europas. Notschächte befinden sich ca.
nach 300 Metern vom Start- und vom Zielschacht und verbinden die beiden Röhren miteinander. Ca. alle 170 Meter befinden
sich in Wandschränken Brandschutzmittel.
Text: Marc Aniol
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